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Reginald Ferber Information Retrieval
Suchmodelle und Data-Mining-Verfahren für Textsammlungen und das Web

Position im Angebot Information Retrieval -> Information Retrieval und das Web -> Metadaten
Stichwörter dieser Seite Metadaten, PICS, Platform for Internet Content Selection, Negativauswahl, Positivauswahl, Selbstbeurteilung, self-rating, Beurteilung durch Dritte, third-party-rating, Provider
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4.2.3: PICS

Einer der ältesten Ansätze, Web-Dokumente mit Metadaten auszuzeichnen, ist PICS, die Platform for Internet Content Selection [->] . Diese Spezifikation wurde zunächst vor allem entwickelt, um Seiten im Web zu kennzeichnen, deren Inhalt als nicht für Kinder und Jugendliche geeignet eingeschätzt wurde. Sie ermöglicht aber als standardisierte Plattform prinzipiell, beliebige Kennzeichnungsschemata einzusetzen. PICS ist in dieser Hinsicht ein Vorläufer des im nächsten Abschnitt beschriebenen Resource Description Framework (RDF) und hat dessen Entwicklung wesentlich beeinflusst.

Das Ziel der Kennzeichnung ist es, mit einem entsprechenden Filter bei den Endnutzenden oder auch bei einem Zugangspunkt zum Web Angebote blockieren zu können, die z.B. als jugendgefährdend gekennzeichnet sind (Negativauswahl), oder aber auch nur solche Angebote weiterzuleiten bzw. anzuzeigen, die - eventuell von einer bestimmten Organisation - als nicht jugendgefährdend eingestuft sind (Positivauswahl).

Mechanismen, die dazu dienen, bestimmte Seiten für bestimmte Gruppen zu sperren, sollten in demokratischen Gesellschaften natürlich kritisch beurteilt werden. Man kann bei solchen Beurteilungen zwischen der Selbstbeurteilung (self-rating), bei der die Anbieter ihre eigenen Inhalte einschätzen und kennzeichnen, und der Beurteilung durch Dritte (third-party-rating), bei der Personen, Agenturen oder Organisationen Angebote im Web beurteilen und kennzeichnen, unterscheiden. Die Verfechter dieses Ansatzes sind der Überzeugung, dass eine offene Plattform für Kennzeichnungen, die den Nutzenden (bzw. deren Eltern) die Möglichkeit gibt, am eigenen Rechner eine Auswahl der anzeigbaren Angebote zu treffen, am besten dazu geeignet ist, die Vielfalt der Angebote im Web zu sichern. Nutzende (bzw. deren Eltern) hätten so die Möglichkeit, ihrer Auswahl die Beurteilungen der Institutionen zugrunde zu legen, von denen sie glauben, dass sie für sie (oder ihre Kinder) am besten geeignet sind.

PICS kann aber auch von Providern (Anbietern von Internet-Zugang und -Speicherplatz) dazu genutzt werden, "vorgefilterte" Seiten anzubieten. Diese Tendenz wird z.B. dann zunehmen, wenn Provider für die Seiten, auf die man über sie zugreifen kann, strafrechtlich verantwortlich gemacht werden. Es gibt auch öffentliche Büchereien, die Internet Terminals zur Verfügung stellen, mit denen nur "freigegebene" Seiten erreicht werden können, die also eine Positivauswahl treffen. Das kann man in Analogie zur Beschaffungspolitik einer Bücherei sehen, die bestimmte Bücher auswählt, man kann es aber auch als Zensur verstehen. Die Interpretation als Analogie zur Beschaffungspolitik ist insofern problematisch, weil nicht finanzielle oder räumliche Restriktionen zur Auswahl zwingen, sondern explizit bestimmte Inhalte ausgeschlossen werden sollen.

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4.2.3PICS
Metadaten, PICS, Platform for Internet Content Selection, Negativauswahl, Positivauswahl, Selbstbeurteilung, self-rating, Beurteilung durch Dritte, third-party-rating, Provider Beurteilung durch Dritte, Metadaten, Negativauswahl, PICS, Platform for Internet Content Selection, Positivauswahl, Provider, Selbstbeurteilung, self-rating, third-party-rating

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Diese HTML-Datei wurde am 27-10-2003 erzeugt.